Es war in den 70er Jahren des letzten Jahrhundert, als sich folgende Geschichte zutrug. Ich hatte bereits schon einige Jahresjagdscheine gelöst und auch meine „Buschhuhnerfahrungen“ gemacht.
Einen nagelneuen dunkelgünen VW-Käfer nannte ich mein Eigen. Bekanntlich ist beim Käfer der Kofferraum vorne. Die Verkleidung am Armaturenbrett bestand aus schwarzem aufgeschäumtem flockenartigem (ähnlich Styropor) Kunststoff.
Ich erhielt eine Jagdeinladung in die Eifel und durfte auch noch einige Jungjäger zur Jagd mitbringen. Der Jungjäger J.J. hier aus meiner Nachbarschaft, war mir beim Einfangen des Geisterhahnes und der anderen Buschhühner im Hardtpark behilflich. Als kleines Dankeschön für seine Hilfe war er mit von der Partie. J.J. führte damals zwei halbwüchsige außerordentlich gut veranlagte Rauhhaarteckel. Es waren die später bekannten Gebrauchssieger und die Jagdgebrauchsteckelzucht prägenden Wurfgeschwister „Lieschen“ und „Liguster vom Werwolf“. Auch diese beiden hochpassionierten Teckel begleiteten uns in die Eifel.
Als kleines Gastgeschenk für die Jagdeinladung nahmen wir 1,3 Buschhühner mit, die im Kofferraum transportiert wurden.
Gegen Mittag machten wir an einem Landgasthaus Rast. Die Hunde verblieben im Auto und wir gingen ins Lokal, um schnell etwas zu trinken. Als wir zum Wagen zurück kamen, sahen wir sofort, daß etwas nicht stimmte. Aber das Hirn brauchte etwas Zeit, um die Situation zu erfassen. Das ehemalig schwarze Armaturenbrett zeigte sich strahlend grün mit Klebe- und schwarzen inselartigen Kunststoffresten. Im ganzen Wagen verteilt fanden sich kleine schwarze Kunststoff-Kügelchen, die statisch aufgeladen auch
an den Fensterscheiben klebten.
Auf dem Fahrersitz saß „Liguster“ ,der nur mit großer Mühe und mäßigem Erfolg die am Fang (Maul) anhaftenden Kunststoff-Flocken loszuwerden suchte, während „Lieschen“ versuchte, sich im Pedalenbereich einen Weg zur Beute, den sich im Kofferraum befindlichen Buschhühnern, durchzukämpfen. J.J. faßte sich als erster und etwas heiser und verzerrt klang das „Meine Hunde waren das nicht!!!“ Aber die immer noch aktiven Hunde straften seine Worte „Lügen“.
Wir verlebten schöne Jagdtage in der Eifel. Der Jagdherr freute sich über die Buschhühner. Die jungen Teckel bewiesen ihre überdurchschnittlichen jagdlichen Qualitäten. Der Wagen wurde gesäubert und repariert. Die Jagdhaftpflichtversicherung von J.J. übernahm die Schadensregulierung und somit Ende gut – alles gut.


Mit freundlicher Genehmigung des Autors Dietmar Fennel