Buschhuhnhenne mit …
 
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Buschhuhnhenne mit eigenem Kopf

(@buschhons)
Active Member

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Hallo,

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vor zwei Tagen hat eine meiner Buschhuhnhennen, die ungefähr die letzten
drei Monate nicht mehr bei der Herde lebte, wieder zurück zur Herde
gefunden.

Vor Monaten vermisste ich eine Henne dauerhaft. Dachte mir irgendwann:
Sie wird irgendwo draußen genächtigt haben und Opfer eines
Raubtieres geworden sein. Vor ein paar Tagen rief mich dann ein
Nachbar, der drei Grundstücke weiter wohnt, an, in seinem Garten
wäre ab und zu ein kleines Huhn; könnte doch nur von mir sein. Am
nächsten Tag bewaffnete ich mich mit Futter in der den Hühnern
wohlbekannten Edelstahl-Schüssel und einem Kescher und guckte mal in
seinem Garten. Erst nichts. Dann nahm ich mir Zeit zu lauschen. Ich
hörte Laub rascheln und tatsächlich erblickte ich das optimal
getarnte Tier in dichtem Busch-Gestrüpp. Mein Futter-Rascheln und
meine Annäherung führten die Henne tiefer ins Gestrüpp. Als ich
ihr versuchte darein zu folgen, begab sie sich ins Freie und flog
hunderte Meter weit über Bäume hinweg Richtung Friedhof, meinem
Blick vollkommen entzogen.

Hinter unseren Grundstücken ist ein großer Friedhof. Ab und zu verirren
sich meine Hühnchen mal dahin, aber zum Glück nicht an die Gräber,
sondern es gibt da genug städtische Wirtschafts- und Abstellflächen
der Friedhofsgärtnerei, die einen Teil des Friedhof-Geländes
ausmachen. Jedenfalls hatte ich die Spur verloren. Ich ging in die
Richtung, in die es geflogen war. Beim durchsuchen der
Friedhofshecken und Gräberreihen, ging ich auch unter einer großen
immergrünen Zypresse her. Da sah ich zufällig Kot auf dem Boden.
Wenn der mal nicht von meiner Henne stammt. Sie war aber an diesem
Tag nicht mehr zu Gesicht zu bekommen.

Als es dunkel war, bewaffnete ich mich mit einer Taschenlampe und schlich
auf den Friedhof zu der Zypresse, dem vermutlichen Schlafbaum der
Henne. Tatsächlich saß sie da oben, allerdings nicht zum Rankommen
– zu hoch und zu dicht.

Das war eine sehr schöne Henne von tunk, von der ich noch gerne
Nachzucht gehabt hätte; und so schmiedete ich Pläne, wie ich ihrer
wieder habhaft werden könnte. Was mich nur wunderte: Warum lebte sie
hier alleine, wo doch jeden Tag ihr Hahn bei mir krähte. Zwar lebte
sie ca. 500 m entfernt, aber wenn sie gewollt hätte, hätte sie
definitiv zur Herde zurückgefunden. Keine Ahnung, warum sie über
Winter die Einsamkeit suchte.

Am nächsten Tag traute ich meinen Augen kaum: Sie lief hinter dem
Friedhofszaun auf und ab und wollte sichtbar zurück zur Herde. Doch
mein Erscheinen – ich wollte ihr den Zaun etwas hochbiegen – ließ
sie wieder flüchten. Weg war sie. Am nächsten Tag jedoch tauchte
sie wieder auf und fand nun auch das Loch im Zaun.

Die Henne sah blendend aus. Tolles Gefieder und wohlgenährt. Dennoch
hatte sie einen Bärenhunger. Leider muss sie sich in der Herde
momentan erst einmal wieder neu integrieren und in der Hackordnung
behaupten. Aber ein sympathisches, eigenständiges Huhn mit
Charakter!
🙂

Warum wollte es mitten im (zugegeben warmen) Winter drei Monate alleine
sein und auf eigene Faust leben? Hat jemand eine Idee?

Zitat
Themenstarter Veröffentlicht : 13/02/2014 7:13 pm
Lotta
(@lotta)
Reputable Member

Lern mir einer die Weiber kennen 😀

Einen ganz eigenen Charakter, ja das haben sie. Eventuell ist sie mit etwas mehr „Vorsicht“ in ihren Genen belegt. Ich vermute dass die kommenden Eier sie wieder zum Hahn :love: treiben! Die Hormone könnten auch der Grund sein dass sie im, Gott sei Dank milden Winter, lieber allein war. Kurze Tage, Kälte und somit zurückgebildete Eierstöcke. Das Blatt wendet sich?

Schöne Geschichte :thumbup:

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13/02/2014 7:27 pm
(@andreas75)
Honorable Member

Was für ein genialer Bericht, danke dafür 8o !
Mensch, bei so genialen Hühnern kann einem doch nur das Herz aufgehen, oder? Interessant finde ich vor allem den weiten Aktionsradius der Henne, ein halber Kilometer zwischen Schlafbaum und „Futtergründen“ sind doch schon was anderes als die vielzitierten „Hühner gehen nicht weiter als 50 m vom Stall weg“, (was sich übrigens schon bei meinen herkömmlichen Hühnern als Schmus herausgestellt hat…).

Da kann ich nur sagen: Mensch, zum Glück habe ich auch zwei Hennen von tunk ^^ … Hey, dieses so völlig „nebensächliche“ Überleben in Freiheit, das ist doch sowas von supergenial, oder :thumbsup: ?
Bei vor allem braunen Legehybriden muss man quasi ständig in Angst leben, dass die jeden Moment der Habicht oder Fuchs holt, und unsere Hühnchen nehmen sich mal gerade 3 Monate bis 2 Jahre „hof-frei“ und sind danach nach wie vor mopsfidel…

Warum sie sich absetzte?

Vielleicht damals neu gewesen und sich nicht recht eingelebt? Warum sie nun wieder zurück wollte? Nun ja, ich würde sagen, die Natur ruft ^^. Eine von meinen beiden Knut- Hennen (leider doch nicht die von Dir, Uwe…) sitzt seit drei Tagen und hat unter anderem drei richtig schön blaue Knuthenne- Eier drunter :).
Und die ist so ein Herzchen, dass ich sie ohne weiteres und ohne jedes Gemecker oder Gegenwehr umsetzen konnte (vom Legenest ins Gluckengemach), und heute nach ihrer ersten Brutpause ebenso ohne jedes Gemecker und Gegenwehr am hellen Tage vom Legenest wieder in ihr Gemach setzen konnte, wo sie auch anstandslos (und mit wirklich total „liebevollem Blick“) ihre Eierchens wieder unter die Fittiche nahm, die ich während der Pause mit einem kleinen Sitzkissen abgedeckt hatte, damit sie nicht all zu gar auskühlen.
Wenn man bedenkt, solche quasi latent wilden Hühner, solch unterschiedliche Charaktergesichter: Wow, was kann es da genialeres geben?

Grüße,
Andreas

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13/02/2014 7:32 pm
Lotta
(@lotta)
Reputable Member

Da fällt mir gerade ein:

Als ich Knut kennenlernte erzählte er von „seinen“ Buschhühnern. Zwei Hennen aus seinem Bestand waren, ich weiß nicht mehr warum, aufgeschreckt und abgeflogen, weg waren sie. Nach vielen Monaten (fast zwei Jahre) meldete sich jemand der weit außerhalb des Dorfes am Waldrand lebte. Er behauptete das zwei Hühnchen zu ihm aus dem Wald auf sein Grundstück kämen. Knut hat geschaut und seine beiden Hennen sofort erkannt. Sie wurden mit Futter gelockt und eingefangen. Von da an lebten sie wieder bei Knut und wurden u.a. mit meinem Siegerhähnchen verpaart. Die letzte Henne legte bis 2013 neunjährig regelmäßig, war hoch vital und gluckte zuverlässig.

Ich erkannte früh den Wert dieser „LINIE“. Ich nannte sie „die wilden Schwestern“!

Eventuell hat die Deine Henne, buschhons, eine von diesen sehr ursprünglichen Schwestern als Mutter!?

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13/02/2014 7:53 pm
Claudia
(@claudia)
Honorable Member

Hallo!

Bei der Henne würde es mich auch nicht wundern, wenn Du keine Eier findest 😀

VG
Claudia

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13/02/2014 9:39 pm
(@buschhons)
Active Member

Da kann ich nur sagen: Mensch, zum Glück habe ich auch zwei Hennen von tunk … Hey, dieses so völlig „nebensächliche“ Überleben in Freiheit, das ist doch sowas von supergenial, oder ?

Glückwunsch zu Deinen beiden Knut-Hennen und viel Freude an und mit der Nachzucht.
Ja, ich finde diese Tiere auch genial. So ein eigenständiges Buschhuhn ist irgendwie ein ganz anderes Gegenüber für mich (als z. B. meine Schwed. Blumenhühner, die ich voll und ganz in der Hand hab).

Als ich Knut kennenlernte erzählte er von „seinen“ Buschhühnern. Zwei Hennen aus seinem Bestand waren, ich weiß nicht mehr warum, aufgeschreckt und abgeflogen, weg waren sie. Nach vielen Monaten (fast zwei Jahre) meldete sich jemand der weit außerhalb des Dorfes am Waldrand lebte. Er behauptete das zwei Hühnchen zu ihm aus dem Wald auf sein Grundstück kämen. Knut hat geschaut und seine beiden Hennen sofort erkannt. Sie wurden mit Futter gelockt und eingefangen. Von da an lebten sie wieder bei Knut und wurden u.a. mit meinem Siegerhähnchen verpaart. Die letzte Henne legte bis 2013 neunjährig regelmäßig, war hoch vital und gluckte zuverlässig.

Ich erkannte früh den Wert dieser „LINIE“. Ich nannte sie „die wilden Schwestern“!

Eventuell hat die Deine Henne, buschhons, eine von diesen sehr ursprünglichen Schwestern als Mutter!?

Zwei Jahre! Die Geschichte ist natürlich noch besser. Das würde einiges erklären, wenn meine Henne von diesen „wilden Schwestern“ abstammte. Dann hat sie quasi nur eine gute alte Familientradition weitergeführt.

Bei der Henne würde es mich auch nicht wundern, wenn Du keine Eier findest

Also ich hab noch nicht alle Blumenschalen auf den Gräbern abgesucht. 😉
Aber wie viele Eier generell von den Buschhühnern in die Legenester im Stall gelegt werden und wie viele irgendwo draußen, würde mich schon mal interessieren. Im Moment legen sie – so glaube ich wenigstens – alle im Stall. Letzten Sommer habe ich bei uns im Garten nur Eier in Verbindung mit zwei Glucken gefunden, also als Brutgelege, keine verwaisten Eier, die irgendwo im Gebüsch rumlagen.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 13/02/2014 10:42 pm
Claudia
(@claudia)
Honorable Member

Hallo!

Ich hab auch mal so eine Houdini Henne gehabt. Die war extrem scheu, fand aber hin und wieder auch den Weg in den Auslauf. Irgendwann war sie ganz weg. Ich hab wirklich aaaaallles abgesucht und sie aufgegeben. Sie kam aber wieder. Mit 11 Küken im Schlepp.
Die Selbständigkeit und Tarnfähigkeit dieser Tiere ist faszinierend.

Hab sie gut im Auge!

VG
Claudia

AntwortZitat
Veröffentlicht : 13/02/2014 10:52 pm
 tunk
(@tunk)
Eminent Member

Hallo buschhons,
ich überlege gerade wann du Tiere von mir bekommen hast. :huh:
Weißt du das noch wann genau das gewesen ist ?

Grüße Knut 🙂

AntwortZitat
Veröffentlicht : 16/02/2014 8:32 pm
(@buschhons)
Active Member

Muss Frühling 2012 gewesen sein. Da habe ich eine Glucke mit beinah unzähligen Küken von Dir bekommen. Eines dieser Küken war halt die Friedhofs-Henne.

Die Glucke war bzw. ist relativ groß, hat ganz feine braune Rückenfedern, bräunliche Ohrenscheiben, vier Zehen. Die Küken hatten allesamt weiße Ohrenscheiben und 5 Zehen (und sind kleiner als die Glucke).

Vielleicht erinnerst Du Dich an die Glucke, wenn Du ein Bild von ihr siehst (die Küken bei ihr sind allerdings nicht die von Dir, sondern welche von 2013).

Und noch ein Bild, von Deinen „Küken“ – auf dem Foto zwar ein bisschen vom Regen durchnässt, aber dann weißt Du, was aus ihnen geworden ist:

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 16/02/2014 9:49 pm
 tunk
(@tunk)
Eminent Member

Hallo buschhons,
ja jetzt weiß ich es ! Die Henne ist eine von der ganz alten Linie, ihre und die Nachzucht der leider verstorbenen Schwester hatten ein ganz besonderes Wesen. Die Nachkommen hatten schon als Küken eine etwas andere Färbung als die anderen. Warum weiß ich nicht.

Gruß Knut

AntwortZitat
Veröffentlicht : 18/02/2014 7:59 pm
(@Anonym)
New Member Gast

@buschhons: Ich drück dir die Daumen das du von dieser tollen Henne Eier bekommst. Die Geschichte ist ja schon fast was für die Buschhuhngeschichtensammlung. ^^

AntwortZitat
Veröffentlicht : 19/02/2014 8:35 pm
(@buschhons)
Active Member

Die Henne ist eine von der ganz alten Linie, ihre und die Nachzucht der leider verstorbenen Schwester hatten ein ganz besonderes Wesen.

Hallo Knut,
im Wesen unterscheidet sie sich tatsächlich von den anderen. Sie ist so ein bisschen der Einzelgängertyp. Sie hat am Anfang auch als uneingeschränkte Chefin alle meine Großrassen-Hennen zurecht gewiesen. Seit ca. einem halben Jahr ist sie allerdings zurückhaltender geworden.
Uwe meint, dass Du damit sagst, dass diese vierzehige Henne (die ich als Glucke von Dir bekommen habe) eine von den beiden „wilden Schwestern“ ist? Spannend, auf diesem Wege mal etwas über ihr vorheriges Leben zu erfahren.
Jene alte Linie – kannst Du noch sagen, wo die ursprünglich herstammt?

@buschhons: Ich drück dir die Daumen das du von dieser tollen Henne Eier bekommst.

Hallo Sorteng,
danke. Ja, jetzt, wo ich weiß, dass es so eine „geschichtsträchtige“ Henne ist, werde ich dieses Jahr auf jeden Fall dafür sorgen, dass es Nachkommen von ihr gibt. Für eine Javanesen-Zucht würde sie freilich wenig taugen, aber ich will ja echte Buschhühner:) und da soll ihr Blut weiter in den Adern meiner Herde fließen. Das hat sie sich verdient.

AntwortZitat
Themenstarter Veröffentlicht : 20/02/2014 6:57 am
(@andreas75)
Honorable Member

Der Knut hat „komische“ Hühner (Spaß!).
Eine meiner beiden Knuthennen kam heute Vormittag betont unbeteiligt und ohne Eile aus Richtung Tomatengewächshaus des Nachbarn über unsere Wiese getapert, und weil mir schon einige Tage lang auffiel, dass eine der Hennen da immer so in der Ecke rumstrolchte und aussah, als unterzöge sie unsere Buchsbäume einer Untersuchung auf Tauglichkeit aus Brutstube, ging ich mal in der Ecke kucken und fand unter trockenem Brennnesselgestrüpp doch echt ein Nest mit zwar nur einem Ei, aber immerhin… Wer weiß, wieviele die Elstern da schon weg geklaut haben. Na prima, ich hab‘ Busch- Hühner 8| :thumbsup: …

AntwortZitat
Veröffentlicht : 20/02/2014 11:07 pm
(@kleener)
Active Member

Meine Javanesin ist jetzt auch öfter mal beim Nachbarn und stromert in den Thuja rum,sie hat auch ordentlich Gesichtsblüte und ich glaub in sollte dort mal nach Eiern Ausschau halten…
Ist ne junge Henne vom letzten Jahr.

AntwortZitat
Veröffentlicht : 22/02/2014 3:38 pm
 tunk
(@tunk)
Eminent Member

Hallo buschhons,
ja das ist eine von den beiden Schwestern die auch schon ein, für Hühner hohes Alter hat. 🙂
Wie alt genau kann ich nicht genau sagen, aber immernoch super gesund.
Aber küken würde ich an deiner Stelle auch davon ziehen.

Grüße Knut

AntwortZitat
Veröffentlicht : 23/02/2014 9:00 pm