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Ich, evtl. auch khg, gehören einer Generation an, die bei der Zucht noch nicht allzuviel von Chromosomen, DNA, Genetik usw..wußten. Man entschied
aus dem Bauch heraus und nutzte seinen Erfahrungsschatz. Es ist auch heute nicht alles schlecht, was früher einmal gut war. Falls bei der „Züchterjugend“
diesbezüglich Interesse besteht, würde(n) ich (wir) ab und zu etwas aus unserem Erfahrungsschatz hier in diesem Thread kundtun.
Viele Grüße
Dietmar
PS. eine „Weisheit“ in der Tierzucht: solange der Vater des Champion lebt, geht man zum Decken nicht zum Champion, sondern zu dessen Vater.
Themenstarter Veröffentlicht : 25/09/2014 10:45 am
Dietmer, das ist doch mal ein Wort, raus mit Euren Weisheiten, denn das Schlimmste was einem passieren kann, ist , daß die weisen alten Männer und Frauen von ihrem Wissen nichts abgeben wollen und man dann, wenn sie sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet haben, einfach im Regen dasteht und von nix ne Ahnung hat. So war das z.B. mit meinem Großvater, der Förster und Imker war, und meiner Schwester und mir nichts über Bienen beigebracht hat, weil wir ja Mädchen sind, und die verstehen ja von so Männersachen garnix.
Ich hab zwar in meinem Leben noch nicht soooo viele Hühner gesehen, aber doch ne ganze Menge, aber so vitale und schlaue Tierchen, wie die von Dir und KHG sind mir noch nie untergekommen. Vor ein paar Tagen kam z.B. das Kükeneinzelkind im Schafspferch zwischen die Schafe, Mutter Henne war zu weit weg, um ihm zu helfen, da kam der Hahn angeflitzt und hat es durch die Schafe durchbugsiert, so dass es sich aus der unangenehmen Situation retten konnte. So was hab ich noch nie gesehen. Der Junghahn mit den vier Junghennen flitzt den ganzen Tag durch die Büsche, aber man sieht sie NIE auf freier Fläche, während daneben die Rheinländer forsch über die freie Wiese marschieren. Vor drei Wochen hab ich mir für meine Rheinländerzucht vier Hennen aus vier verschiedenen Linien und zwei neue Hähne geholt, und hab den Züchter, von dem ich sie gekauft habe, gebeten, mir einen alten Hahn zu geben, mit dem er schon erfolgreich gezüchtet hatte, dieser Hahn hat innerhalb von drei Tagen totale Ruhe in die Truppe gebracht, die ziemlich scheuen Junghennen sind viel ruhiger und zutraulicher geworden. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr, wenn Deine und KHG´s kleine Buschhennen die großen schwarzen Rheinländerküken ausbrüten und die vielleicht dann auch so schlau werden, Deckung zu benutzen, statt frei über die Prärie zu streifen.
Herzliche Grüße
Marie
Veröffentlicht : 25/09/2014 11:26 am
Hallo Marie,
danke für die Aufmunterung. Falls man eine Geflügelherde hat und die Herde durch Blutzführung aufbessern will, nehme man möglichst nicht
einen Hahn der die gewünschten Eigenschaften hat, sondern eine oder zwei Vollschwestern des Hahnes. Nimmt man einen Hahn zur
Blutauffrischung und beide Linien passen nicht, entspricht u.U. die gesamte Jahresnachzucht nicht dem angestrebten Zuchtziel Bei Hennen fallen
nur deren Nachkommen aus. Entspricht die Nachzucht unseren Wünschen, kann man im kommenden Zuchtjahr einen Junghahn aus dieser Nachzucht
einsetzen. Gibt es zur gewünschten Blutauffrischung nur einen Hahn, gesellt man ihm nur einige Hennen bei und wartet deren Nachzucht ab.
Dann so verfahren, wie bei der ersten Zuchtvariante.
Themenstarter Veröffentlicht : 25/09/2014 11:51 am
Hier kann auch ich nach über vierzigjähriger Zuchterfahrung (ich bin ja auch kein grüner Junge mehr 8| ) mit Geflügel nur sagen: meine größten Erfolge hatte ich mit Verpaarungen „so aus dem Bauch“ heraus. Sicher gab es IMMER Überlegungen wer passt zu wem, aber mit Chromosomen, DNA und Genetik hat das nix zu tun.
Weisheiten von mir:
– vergesse nie die Verwandtschaftsgrade
– Qualität wird sehr oft gegengeschlechtlich vererbt
Veröffentlicht : 25/09/2014 12:46 pm
(ich bin ja auch kein grüner Junge mehr 8| )
Weisheiten von mir:
– vergesse nie die Verwandtschaftsgrade
– Qualität wird sehr oft gegengeschlechtlich vererbt
Hallo Lotta,
dem Aussehen nach zählte ich Dich noch zu den „Jungspunden“ (Deinen Zuchtleistungen nach, allerdings nicht).
Viele Züchter reden von den Vaterlinien, der Bulle, der Hengst, der Rüde, der Hahn etc. haben es gebracht – vielfach werden die Mutterlinien kaum beachtet. Nach meiner subjektiven Meinung sind die Mutterlinien genau so wichtig, wenn nicht gar wichtiger als die Vaterlinien. Von Elvira kommen immer noch ab und zu einige kleine Beinfederchen durch, die Mutter des Geisterhahnes bringt ebenso immer noch Gefiederaufhellungen.Auch Verhaltensweisen kommen immer wieder durch – also, auch immer die Mutterlinien beachten.
Themenstarter Veröffentlicht : 25/09/2014 2:21 pm
Hallo Dietmar,
brillante Idee – den Thread verfolge ich bestimmt mit größter Aufmerksamkeit !
Veröffentlicht : 25/09/2014 3:13 pm
Dietmar, damit würdet ihr beiden alten Hasen wirklich ein ganz ganz seltenes Geschenk machen, denn die allermeisten Züchter nehmen, wie Marie schon andeutete, ihre Geheimnisse lieber mit ins Grab, als davon etwas preiszugeben. Auf die Weise ging schon SO viel Wissen verloren, und geht fortwährend verloren, dass es schon fast eine Schande ist.
Ich glaube, wir wären hier wirklich alle froh, wenn Ihr Euer Wissen teilt, allein die Idee zeichnet Euch schon als ganz profunde Pfundskerle aus, tausend Dank :)!
Ich selbst finde die Mutterlinien eigentlich, sagen wir, beachtenswerter, denn: Die Mütter vererben die mitochondriale DNS, die noch einige Erbinformationen mehr enthält. Auch bei uns Menschen ist es nicht etwa fifty- fifty, sondern der Anteil der mütterlichen DNS überwiegt aufgrund eben der mitochondrialen DNS.
So führe ich die Zucht meiner Mixtruppe auch über Mutterlinien, die fortwährend nach dem Anfangsbuchstaben der Urmutter, also der ersten Generation, benannt werden. Auch Hähne aus einer Linie werden nach der Hennenlinie benannt, so sich denn ein geeigneter zum Bleibenlassen findet.
Veröffentlicht : 25/09/2014 3:31 pm
Ich finde es auch super von euch das ihr euch die Mühe macht:D Da kann man so einiges bei lernen wenn erfahrene Züchter reden. :thumbsup:
lg
Veröffentlicht : 25/09/2014 3:37 pm
Hallo Marie,
schwarze große Rheinländer müßen nicht so in Deckung bleiben wie etwa die Buschhühner. Rheinländer sind groß, da bleibt als Luftfeind nur das
Habichtsweib. Bisher jagten Fuchs, Waschbär und Marder erst gegen Abend und in der Nacht (Ausnahme Füchse mit Welpen), da brauchten die
Rheinländer auch keine behaarten Prädatoren zu fürchten. Außerdem sind diese Hühner schwarz, das hält u.U. auch unerfahrene Habichtsweiber etwas zurück – es könnte sich ja um Krähen handeln. Also können große schwarze Rheinländer wesentlich unbekümmerter der Nahrungssuche nachgehen, als
kleinere Hühner.
Viele Grüße
Dietmar
Themenstarter Veröffentlicht : 25/09/2014 7:51 pm
Hy,
dieses Grenzegehen ist wohl unseren Hühnern eigen. Ich vermute es ist noch ein Erbe der Wildhühner. Meine Junghhühner haben einen seperaten Auslauf, unterteilt in überwachsene und freie Grausfläche. Zuerst fressen sie, nachdem ich sie herausgelassen habe, Gras wie eine Kuh (echt heftig viel). Danach halten sie sich vornehmlich unter Deckung bzw. an der Zaunrändern auf. Immer!
Ich hatte im letzten Jahr mit Knut darüber geredet. Er pflanzte extra in einem großen Auslauf in dem er seine Glucken mit Küken hält, Himbeeren an. Ende vom Lied, die Glucke hält sich mit den Küken im Prinzip nur noch kurz um die Himbeersträucher auf.
Ob andere Hühner dieses Wissen oder anders gesagt, diese Sicherheitsverhalten noch beherschen?
Zuchtweisheit: nie die extra Großen Hähne zur Zucht verwenden.
Veröffentlicht : 25/09/2014 8:38 pm
Ob sie das noch beherrschen, wird sich zeigen.
Ich habe dies Jahr die interessante Situation, dass das ganze Jungvolk sich quasi ausschließlich auf den stärker bewachsenen, waldartigeren Teil unseres Grundstückes beschränkt. Das ist quasi Waldrand- bzw. Lichtungsbiotop mit bei Nachbarin hochgewuchertem Gestrüpp und zwei Seiten hoher Thujahecke sowie auch kleineren Bäumen beim anderen Nachbarn, während es bei uns dort recht frei, aber durch Benjeshecke und einzelne Sträucher und Jungbäume sehr verwinkelt und deckungsreich ist. Das ist eindeutig das Revier des Jungvolkes, egal welcher Rasse, nur die Isländischen Landnahmehühner bevorzugen interessanterweise die deutlich offenen Bereiche, und gehen als einzige auch zum Nachbarn rüber, wo sie auf dessen völlig freier Rasenfläche Mücken und dergleichen suchen. An Nachbars freiem Garten ist eine alte Schule mit vegetationslosem, asphaltierten ehemaligen Schulhof, nächste Bepflanzung erst 50 m weiter, also wirklich Frei- Land.
Interessant darum, weil die ja von Island stammen, wo ja quasi weit und breit keine Bäume wachsen, bzw. Wälder nur in geschützten Lagen soeben wieder etabliert werden. Die haben in ihrer Heimat meilenweit freie, busch- und baumlose Pampa, und das bevorzugen sie nach drei Generationen in Deutschland noch immer.
Die restlichen, älteren Hühner sowie die älteren Javaneser/ Buschhühner hingegen bevorzugen deutlich gemischt bewachsenes Terrain, also weder eindeutig Freiflächen noch eindeutig Gebüsch- man möchte es fast „Buschsavanne“ nennen, wo es viel Freiraum gibt, aber die nächste Deckung nie weit ist.
Bei meinen momentan inkl. Nachwuchs 44 Tieren gibt es also drei deutliche, unterschiedliche Habitats- Präferenzen. Natürlich geht man auch mal in die anderen Terrains, aber die jeweiligen Vorlieben sind sehr deutlich!
Veröffentlicht : 25/09/2014 11:10 pm
@ Lupus
Lieber Dietmar, das deckt sich mit der Aussage einer alten Bäuerin, die vorbeikam und sagte: Mädchen, Deine schwarzen Hühnerr hält der Habicht für Krähen, da geht der nicht dran.
viele Grüße
Marie
Veröffentlicht : 26/09/2014 12:13 am
@ Lotta
Lieber Uwe,
es ist im Augenblick so, dass die „Brathähnchen“ in der Voliere, die viel größer sindals der junge Hahn, den ich zur Nachzucht ausgesucht habe, viel tolpatschiger unbd unbeholfener in ihren Bewegungen sind, als der kleine „Wilde“.
herzliche Grüße
Marie
Veröffentlicht : 26/09/2014 12:17 am
Hallo Buschhuhnprofis und Buschhuhnfreunde,
da fast alle bekannten Buschhuhnstämme/Linien miteinander verwandt sind, sei es Claudia, khg, tunk, Lupus sowie die Javaneser von Lotta und tunk, und
die neuen Linien darauf zurückgehen, rate ich auf eine wahrscheinlich sehr alte Linie zurückzugreifen und sich im nächsten Jahr Bruteier dieses Stammes zu besorgen. Es sind die Buschhühner von Heimdall.
Themenstarter Veröffentlicht : 26/09/2014 9:39 am
Hallo Dietmar,
ja wir werden wohl nie mehr richtig klären können wie alt diese Linie wirklich ist.
Leider zu früh gestorben mein Opa.
Bei Bedarf gebe ich im Frühjahr gern einige Eier an Interessenten ab.
Veröffentlicht : 26/09/2014 2:41 pm
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Ich, evtl. auch khg, gehören einer Generation an, die bei der Zucht noch nicht allzuviel von Chromosomen, DNA, Genetik usw..wußten. Man entschied
aus dem Bauch heraus und nutzte seinen Erfahrungsschatz. Es ist auch heute nicht alles schlecht, was früher einmal gut war. Falls bei der „Züchterjugend“
diesbezüglich Interesse besteht, würde(n) ich (wir) ab und zu etwas aus unserem Erfahrungsschatz hier in diesem Thread kundtun.
Viele Grüße
Dietmar
PS. eine „Weisheit“ in der Tierzucht: solange der Vater des Champion lebt, geht man zum Decken nicht zum Champion, sondern zu dessen Vater.
Dietmer, das ist doch mal ein Wort, raus mit Euren Weisheiten, denn das Schlimmste was einem passieren kann, ist , daß die weisen alten Männer und Frauen von ihrem Wissen nichts abgeben wollen und man dann, wenn sie sich in die ewigen Jagdgründe verabschiedet haben, einfach im Regen dasteht und von nix ne Ahnung hat. So war das z.B. mit meinem Großvater, der Förster und Imker war, und meiner Schwester und mir nichts über Bienen beigebracht hat, weil wir ja Mädchen sind, und die verstehen ja von so Männersachen garnix.
Ich hab zwar in meinem Leben noch nicht soooo viele Hühner gesehen, aber doch ne ganze Menge, aber so vitale und schlaue Tierchen, wie die von Dir und KHG sind mir noch nie untergekommen. Vor ein paar Tagen kam z.B. das Kükeneinzelkind im Schafspferch zwischen die Schafe, Mutter Henne war zu weit weg, um ihm zu helfen, da kam der Hahn angeflitzt und hat es durch die Schafe durchbugsiert, so dass es sich aus der unangenehmen Situation retten konnte. So was hab ich noch nie gesehen. Der Junghahn mit den vier Junghennen flitzt den ganzen Tag durch die Büsche, aber man sieht sie NIE auf freier Fläche, während daneben die Rheinländer forsch über die freie Wiese marschieren. Vor drei Wochen hab ich mir für meine Rheinländerzucht vier Hennen aus vier verschiedenen Linien und zwei neue Hähne geholt, und hab den Züchter, von dem ich sie gekauft habe, gebeten, mir einen alten Hahn zu geben, mit dem er schon erfolgreich gezüchtet hatte, dieser Hahn hat innerhalb von drei Tagen totale Ruhe in die Truppe gebracht, die ziemlich scheuen Junghennen sind viel ruhiger und zutraulicher geworden. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr, wenn Deine und KHG´s kleine Buschhennen die großen schwarzen Rheinländerküken ausbrüten und die vielleicht dann auch so schlau werden, Deckung zu benutzen, statt frei über die Prärie zu streifen.
Herzliche Grüße
Marie
Hallo Marie,
danke für die Aufmunterung. Falls man eine Geflügelherde hat und die Herde durch Blutzführung aufbessern will, nehme man möglichst nicht
einen Hahn der die gewünschten Eigenschaften hat, sondern eine oder zwei Vollschwestern des Hahnes. Nimmt man einen Hahn zur
Blutauffrischung und beide Linien passen nicht, entspricht u.U. die gesamte Jahresnachzucht nicht dem angestrebten Zuchtziel Bei Hennen fallen
nur deren Nachkommen aus. Entspricht die Nachzucht unseren Wünschen, kann man im kommenden Zuchtjahr einen Junghahn aus dieser Nachzucht
einsetzen. Gibt es zur gewünschten Blutauffrischung nur einen Hahn, gesellt man ihm nur einige Hennen bei und wartet deren Nachzucht ab.
Dann so verfahren, wie bei der ersten Zuchtvariante.
Hier kann auch ich nach über vierzigjähriger Zuchterfahrung (ich bin ja auch kein grüner Junge mehr 8| ) mit Geflügel nur sagen: meine größten Erfolge hatte ich mit Verpaarungen „so aus dem Bauch“ heraus. Sicher gab es IMMER Überlegungen wer passt zu wem, aber mit Chromosomen, DNA und Genetik hat das nix zu tun.
Weisheiten von mir:
– vergesse nie die Verwandtschaftsgrade
– Qualität wird sehr oft gegengeschlechtlich vererbt
(ich bin ja auch kein grüner Junge mehr 8| )
Weisheiten von mir:
– vergesse nie die Verwandtschaftsgrade
– Qualität wird sehr oft gegengeschlechtlich vererbt
Hallo Lotta,
dem Aussehen nach zählte ich Dich noch zu den „Jungspunden“ (Deinen Zuchtleistungen nach, allerdings nicht).
Viele Züchter reden von den Vaterlinien, der Bulle, der Hengst, der Rüde, der Hahn etc. haben es gebracht – vielfach werden die Mutterlinien kaum beachtet. Nach meiner subjektiven Meinung sind die Mutterlinien genau so wichtig, wenn nicht gar wichtiger als die Vaterlinien. Von Elvira kommen immer noch ab und zu einige kleine Beinfederchen durch, die Mutter des Geisterhahnes bringt ebenso immer noch Gefiederaufhellungen.Auch Verhaltensweisen kommen immer wieder durch – also, auch immer die Mutterlinien beachten.
Hallo Dietmar,
brillante Idee – den Thread verfolge ich bestimmt mit größter Aufmerksamkeit !
Dietmar, damit würdet ihr beiden alten Hasen wirklich ein ganz ganz seltenes Geschenk machen, denn die allermeisten Züchter nehmen, wie Marie schon andeutete, ihre Geheimnisse lieber mit ins Grab, als davon etwas preiszugeben. Auf die Weise ging schon SO viel Wissen verloren, und geht fortwährend verloren, dass es schon fast eine Schande ist.
Ich glaube, wir wären hier wirklich alle froh, wenn Ihr Euer Wissen teilt, allein die Idee zeichnet Euch schon als ganz profunde Pfundskerle aus, tausend Dank :)!
Ich selbst finde die Mutterlinien eigentlich, sagen wir, beachtenswerter, denn: Die Mütter vererben die mitochondriale DNS, die noch einige Erbinformationen mehr enthält. Auch bei uns Menschen ist es nicht etwa fifty- fifty, sondern der Anteil der mütterlichen DNS überwiegt aufgrund eben der mitochondrialen DNS.
So führe ich die Zucht meiner Mixtruppe auch über Mutterlinien, die fortwährend nach dem Anfangsbuchstaben der Urmutter, also der ersten Generation, benannt werden. Auch Hähne aus einer Linie werden nach der Hennenlinie benannt, so sich denn ein geeigneter zum Bleibenlassen findet.
Ich finde es auch super von euch das ihr euch die Mühe macht:D Da kann man so einiges bei lernen wenn erfahrene Züchter reden. :thumbsup:
lg
Hallo Marie,
schwarze große Rheinländer müßen nicht so in Deckung bleiben wie etwa die Buschhühner. Rheinländer sind groß, da bleibt als Luftfeind nur das
Habichtsweib. Bisher jagten Fuchs, Waschbär und Marder erst gegen Abend und in der Nacht (Ausnahme Füchse mit Welpen), da brauchten die
Rheinländer auch keine behaarten Prädatoren zu fürchten. Außerdem sind diese Hühner schwarz, das hält u.U. auch unerfahrene Habichtsweiber etwas zurück – es könnte sich ja um Krähen handeln. Also können große schwarze Rheinländer wesentlich unbekümmerter der Nahrungssuche nachgehen, als
kleinere Hühner.
Viele Grüße
Dietmar
Hy,
dieses Grenzegehen ist wohl unseren Hühnern eigen. Ich vermute es ist noch ein Erbe der Wildhühner. Meine Junghhühner haben einen seperaten Auslauf, unterteilt in überwachsene und freie Grausfläche. Zuerst fressen sie, nachdem ich sie herausgelassen habe, Gras wie eine Kuh (echt heftig viel). Danach halten sie sich vornehmlich unter Deckung bzw. an der Zaunrändern auf. Immer!
Ich hatte im letzten Jahr mit Knut darüber geredet. Er pflanzte extra in einem großen Auslauf in dem er seine Glucken mit Küken hält, Himbeeren an. Ende vom Lied, die Glucke hält sich mit den Küken im Prinzip nur noch kurz um die Himbeersträucher auf.
Ob andere Hühner dieses Wissen oder anders gesagt, diese Sicherheitsverhalten noch beherschen?
Zuchtweisheit: nie die extra Großen Hähne zur Zucht verwenden.
Ob sie das noch beherrschen, wird sich zeigen.
Ich habe dies Jahr die interessante Situation, dass das ganze Jungvolk sich quasi ausschließlich auf den stärker bewachsenen, waldartigeren Teil unseres Grundstückes beschränkt. Das ist quasi Waldrand- bzw. Lichtungsbiotop mit bei Nachbarin hochgewuchertem Gestrüpp und zwei Seiten hoher Thujahecke sowie auch kleineren Bäumen beim anderen Nachbarn, während es bei uns dort recht frei, aber durch Benjeshecke und einzelne Sträucher und Jungbäume sehr verwinkelt und deckungsreich ist. Das ist eindeutig das Revier des Jungvolkes, egal welcher Rasse, nur die Isländischen Landnahmehühner bevorzugen interessanterweise die deutlich offenen Bereiche, und gehen als einzige auch zum Nachbarn rüber, wo sie auf dessen völlig freier Rasenfläche Mücken und dergleichen suchen. An Nachbars freiem Garten ist eine alte Schule mit vegetationslosem, asphaltierten ehemaligen Schulhof, nächste Bepflanzung erst 50 m weiter, also wirklich Frei- Land.
Interessant darum, weil die ja von Island stammen, wo ja quasi weit und breit keine Bäume wachsen, bzw. Wälder nur in geschützten Lagen soeben wieder etabliert werden. Die haben in ihrer Heimat meilenweit freie, busch- und baumlose Pampa, und das bevorzugen sie nach drei Generationen in Deutschland noch immer.
Die restlichen, älteren Hühner sowie die älteren Javaneser/ Buschhühner hingegen bevorzugen deutlich gemischt bewachsenes Terrain, also weder eindeutig Freiflächen noch eindeutig Gebüsch- man möchte es fast „Buschsavanne“ nennen, wo es viel Freiraum gibt, aber die nächste Deckung nie weit ist.
Bei meinen momentan inkl. Nachwuchs 44 Tieren gibt es also drei deutliche, unterschiedliche Habitats- Präferenzen. Natürlich geht man auch mal in die anderen Terrains, aber die jeweiligen Vorlieben sind sehr deutlich!
@ Lupus
Lieber Dietmar, das deckt sich mit der Aussage einer alten Bäuerin, die vorbeikam und sagte: Mädchen, Deine schwarzen Hühnerr hält der Habicht für Krähen, da geht der nicht dran.
viele Grüße
Marie
@ Lotta
Lieber Uwe,
es ist im Augenblick so, dass die „Brathähnchen“ in der Voliere, die viel größer sindals der junge Hahn, den ich zur Nachzucht ausgesucht habe, viel tolpatschiger unbd unbeholfener in ihren Bewegungen sind, als der kleine „Wilde“.
herzliche Grüße
Marie
Hallo Buschhuhnprofis und Buschhuhnfreunde,
da fast alle bekannten Buschhuhnstämme/Linien miteinander verwandt sind, sei es Claudia, khg, tunk, Lupus sowie die Javaneser von Lotta und tunk, und
die neuen Linien darauf zurückgehen, rate ich auf eine wahrscheinlich sehr alte Linie zurückzugreifen und sich im nächsten Jahr Bruteier dieses Stammes zu besorgen. Es sind die Buschhühner von Heimdall.
Hallo Dietmar,
ja wir werden wohl nie mehr richtig klären können wie alt diese Linie wirklich ist.
Leider zu früh gestorben mein Opa.
Bei Bedarf gebe ich im Frühjahr gern einige Eier an Interessenten ab.